Grenzen setzen / eine kleine Geschichte 

Rocky war ein fröhlicher Hund, der die Welt mit großen, neugierigen Augen erkundete. Er lebte mit seinem Menschen Alex in einem gemütlichen Haus, und die beiden waren ein Herz und eine Seele. Doch manchmal geriet Alex in Verwirrung, wenn es darum ging, Rocky Grenzen zu setzen. Er hatte viele Dinge gehört, die ihm aber irgendwie nicht richtig erschienen.

Alex dachte, er müsse Rocky ständig ermahnen und "Nein" rufen, um Respekt zu erhalten. Er stellte sich vor, er müsse sich gegen Rocky durchsetzen und der Hund müsse tun, was er sagte. Aber irgendwie funktionierte das nicht. Rocky wirkte oft verwirrt und unsicher. „Vielleicht bin ich nicht der geborene Anführer“, grübelte Alex.

Eines Tages, während eines Spaziergangs, versuchte Alex erneut, Rocky mit dem Körper zu blockieren, um ihn von einer aufregenden Stelle abzuhalten. Doch Rocky sah das als Spiel und versuchte noch mehr, dorthin zu gelangen. Alex merkte, dass Einschüchterung und Drohung einfach nicht funktionierten. Gewalt und Strafe waren ohnehin nie eine Option für ihn. „Das kann doch nicht der richtige Weg sein“, dachte er frustriert.

Dann erinnerte sich Alex an die Hundetrainerin, die sagte: „Setze Grenzen, aber mach es richtig.“ Er begann, Rockys Verhalten zu analysieren und stellte fest, dass positive Verstärkung und spielerisches Training viel besser funktionierten. Er begann, für verschiedene Verhaltensweisen auch verschiedene Signale zu verwenden und dafür zu sorgen, dass Rocky immer zum Erfolg kam.

Wenn Rocky etwas gut machte, gab es eine Belohnung. Alex machte das Training zu einem Spiel, bei dem beide Spaß hatten. Er achtete darauf, dass Rocky neue Verhaltensweisen erst generalisierte, wenn er sie zuverlässig ausführen konnte. Mit der Zeit lernte Rocky, was Alex von ihm wollte, ohne dass er Angst haben musste.

Eines Tages, als sie wieder spazieren gingen, roch Rocky etwas Interessantes. Alex sagte ruhig: „Rocky, hierher!“ Und Rocky kam sofort. Alex freute sich und belohnte ihn mit einem Leckerli. Beide waren zufrieden und glücklich.

Alex lernte, dass Konsequenz nichts mit Strafe zu tun hat, sondern mit Vertrauen und klaren Erwartungen. „Es wäre doch toll, wenn es Belohnungen sind und nicht Strafen,“ dachte er und lächelte. Er hatte verstanden, dass es darum geht, positive Ziele zu formulieren und richtig mit Rocky zu kommunizieren.

So lebten Alex und Rocky glücklich zusammen, spielten, tobten und kuschelten. Ihre Bindung wurde durch das Training nur noch stärker und beide hatten gelernt, dass Grenzen setzen auch Spaß machen kann.